175, diese stolze Jubiläumszahl haftet der Schützenverein Bad Essen in diesen Tagen auf seine Fahne. Lange Zeit bestand Unklarheit über das wirkliche Gründungsjahr des Schützenvereins. So feierte man 1935 das 75jährige Bestehen des Vereins, weil die ersten Aufzeichnungen im Protokollbuch aus dem Jahre 1860 stammen. Erst viele Jahre später bei der Wiedergründung des Schützenvereins nach dem 2. Weltkrieg, konnte eine Urkunde vorgelegt werden, wonach der Verein schon im Jahre 1844 gegründet wurde. Einige Jahre danach fand sich dann eine Urkunde aus dem Jahre 1840, aus der ersichtlich ist, dass bereits in diesem Jahre mit der Vereinsarbeit begonnen wurde.
Über die ersten Jahrzehnte des Vereinslebens lässt sich nur aus mündlicher Überlieferung berichten. So wurden die ersten Gespräche, die zur Gründung des Schützenvereins führten, vor „Bulthaupts Backofen“ (heute Gasthaus „Auf dem Kampe“) geführt. Man strebe mit der Gründung des Schützenvereins „eine Förderung der Volksgemeinschaft an und den Zusammenschluss aller Bad Essener Bürger, wobei kein Unterschied gemacht wurde zwischen Arbeitern und Fabrikanten, Bauern und Rechtsanwälten, Handwerkern und Beamten“.
Bereits 1860 hatten sich 90 Essener in die Mitgliederlisten des Schützenvereins eingetragen, dessen Ziel lt. Satzung von 1860 in geselligen Vergnügen bestand, wobei „alles, was nicht auf die Geselligkeit abzielte, streng zurückgewiesen wurde“. Selbstverständlich widmete der Schützenverein sich außerdem in erster Linie dem Schießsport. Hier wiederum stand im Mittelpunkt des Interesses natürlich das Schützenfest.
Schon beim Schützenfest 1861 nannte der Verein eine Fahne sein eigen, die Fahne, die heute in einer Vitrine der Luftgewehrschießsportanlage aufbewahrt wird. Das wertvollste Dokument des Schützenvereins, die silberne Königskette, wurde im Jahre 1865 angeschafft. Vom Jahre 1861 an ist von jeder Schützenkönigin und jedem König ein mit dem Namen versehenes Wappenschild an der Kette befestigt, und so ist die Nachwelt vorzüglich unterrichtet über die Personen der Schützenkönige und –Königinnen. Feierte man das Schützenfest zunächst in Abständen von zwei bis drei Jahren, so ging man um die Jahrhundertwende schließlich dazu über, das Schützenfest jährlich stattfinden zu lassen. Eine Rechnung aus dem Jahre 1904 für die „Anfertigung des Vogels zum Kinderschützenfest“ zeigt uns, dass bereits um die Jahrhundertwende die Kleinen es den Großen gleichtaten und eifrig um die Königswürde rangen.
Die Art und Weise, wie das Schützenfest gefeiert wurde, hat sich in der 175jährigen Vereinsgeschichte nur wenig geändert. Höhepunkt eines jeden Festes war schon immer der Kampf um die Königswürde, die mit wenigen Ausnahmen nach dem Adler ausgeschossen wurde. Zeitweise trat an die Stelle des Adlers die Scheibe. Im Schießen auf die Scheibe zeigte sich vor allen Dingen der gute Schütze, so dass nach diesen Schießergebnissen auch die Preise verteilt wurden. Außerdem hat man in früheren Jahren auch nach der Flatter geschossen, einem achtfachen Strahlenkranz, in dessen Spitze Glasscherben befestigt wurden, die der Schütze zu treffen hatte.
Die größte Veränderung der vergangenen Jahre im Festablauf war die Abschaffung des traditionellen Schützenmontages im Jahr 1999. Mit Ulk, Deutscher Stunde, Festessen und Königsschießen hatte er doch immer einen besonderen Platz und markierte den Höhepunkt jeden Festes. Mangelnde Akzeptanz der Festlichkeit auf einem Regelarbeitstag und die damit stark sinkenden Teilnehmerzahlen zwangen den Vorstand zu dieser Zäsur. Schoß man den König dann zunächst am späten Sonntag aus, so zwang der Wechsel des Festplatzes, den besonderen Höhepunkt auf den Samstag vorzuverlegen. Heute wird um Fenderteile und Königswürde bereits 1 – 2 Wochen vor dem eigentlichen Fest gerungen. Aber, wer weiß, vielleicht gibt es in naher Zukunft wieder die Möglichkeit einen König auf dem eigentlichen Fest zu ermitteln.
Hinsichtlich des Platzes war das Schützenfest im Lauf der Jahre manchem Wandel unterworfen. Der idealste Platz, den man sich für ein Volksfest wünschen kann, war wohl der erste unter Siek’s Buchen, ein geräumiger schattiger Platz, der sich ungefähr an der Stelle des früheren Konzertplatzes in den alten Kuranlagen befand. In Bezug auf den Schießstand scheint aber dieser Platz nicht ganz befriedigt zu haben, denn schon im Jahre 1880 wechselte man es mit Siek’s Kuhweide, dem jetzigen Peter-Rickmers-Platz. Da die Weide noch nicht dräniert und somit sehr sumpfig war, erwies sich auch dieser Platz als ungeeignet. Als neuen Festplatz wählte man Düffelmeyer’s Bergteil nahe der Eielstädter Grenze, aber auch das war keine Ideallösung, da sich insbesondere durch das Fehlen eines Gasthauses in der Nähe des Festplatzes in der Bewirtung Schwierigkeiten ergaben. Im Jahre 1900 siedelte man dann wieder zum Peter-Rickmers-Platz über, dem Gelände, das inzwischen durch Dränierung und parkmäßige Anlage ein ganz anderes Gesicht bekommen hatte. Durch die Errichtung der „Friedenshöhe“ war auch die Frage der Bewirtung behoben. Enger und enger wurde das Verhältnis des Schützenvereins zum Hause Damkröger, was nachdem Ausbau der Friedenshöhe dazu führte, dass das Schützenfest auf dem eigenen Gelände der Gaststätte gefeiert werden konnte. Die einzige Schwierigkeit bestand jetzt noch in dem Weg vom Festplatz zum Schießstand. Hatte man zunächst in „Kotenbergs Steinkuhle“ in der Nähe des Peter-Rickmers-Platz geschossen, so wurde seit 1924 die Schießwettbewerbe in der „Schießhalle“, der ehemalige Bierstube der Gaststätte „Friedenshöhe“ ausgetragen (Das Gebäude stand bis Mitte der 1980er am Fuß des Hügels zum ehemaligen Hotel und wurde später abgerissen). Geschossen wurde in Richtung Hohlweg hinter der Schießhalle. Im Jahre 1935, anlässlich des damaligen Jubiläumsschützenfestes, konnte ein neuer, landschaftlich ideal gelegener Schießstand, in unmittelbarer Nähe des Festplatzes eingeweiht werden. Schießstand und Vereinsheim waren über viele Jahre liebgewonnenes „Zuhause“. Mit der Insolvenz des Hauses Damkröger war der Verein für das Schützenfest ab 2003 auf einen neuen Festwirt angewiesen und wechselte an den Ort ihrer Gründung zurück. Zentral und mitten im Ort wurde „Rund um Bührmann’s Diele 10 Jahre gefeiert.
Zunächst konnten die schießsportlichen Wettkämpfe weiter auf der Anlage im Wald stattfinden. Nachdem der Hotelkomplex und das Grundstück einschl. des Schießstandes jedoch versteigert wurde und mit dem neuen Besitzer (auch juristisch) keine Lösung zur weiteren Nutzung gefunden werden konnte, blieb 2007 nur der endgültige Umzug des Königsschießens in die Luftgewehr-Schießsportanlage „Im Aßbruch“.
Bald musste man feststellen, dass die Räumlichkeiten am Gasthaus „Auf dem Kampe“ sehr beengt und eine weitere und zukunftsweisende Entwicklung nicht möglich war. So nahm man unmittelbar nach dem Jahresfest 2012 erste Gespräche mit den Eigentümern des Höger’s am Kirchplatz auf und sondierte Möglichkeiten für einen Neustart auch im Hinblick auf das Kreisschützenfest 2015. Man fühlte sich sofort willkommen und fand ideale Räumlichkeiten vor. Lediglich das Adler- und Königsschießen der Erwachsenen kann dort (noch) nicht stattfinden.
Die Reihe der Schützenfeste, wie das Vereinsleben überhaupt, wurde öfters unterbrochen durch Kriege und politische Ereignisse. Zuerst war der Deutsch-Französische-Krieg 1870/71, der das Vereinsleben zum Erliegen brachte. Nachdem man nach dem 1. Weltkrieg 1920 erstmals wieder Schützenfest feiert, musste man in den Jahren 1922 und 1923 infolge der Hochinflation wiederum eine unfreiwillige Pause einlegen. Bis zum Jahre 1933 wählte der Schützenverein seine verantwortlichen Männer, den Präsidenten und die übrigen Vorstandsmitglieder, in seiner Jahreshauptversammlung. Im Jahre 1933 wurde dann auch im Schützenverein zwangsweise das Führerprinzip durchgeführt, und so wählte der Verein seine Präsidenten zum Führer, der seinerseits die übrigen Mitglieder des bisherigen Vorstands in den Führerrat berief. Eine jähe Unterbrechung im Vereinsleben des Schützenvereins gab es im Jahre 1939 mit Ausbruch des 2. Weltkrieges. Erst 10 Jahre später, im Jahre 1949 konnte wieder mit der Vereinstätigkeit begonnen werden und dieses auch nur unter größten Schwierigkeiten. Der Krieg hatte schmerzliche Lücken in die Reihen der Schützenbrüder gerissen. Auf der ersten Mitgliedversammlung nach dem 2. Weltkrieg am 23.04.1949 sprachen sich die Anwesenden einstimmig für die Neugründung des Vereins aus und bestätigten die vorbereitete Satzung. Zum ersten Vorsitzenden des neugegründeten Vereins wählte man Wilhelm Glüsenkamp, ihm zur Seite stand Fritz Schumacher. Der erste Jahresbeitrag wurde auf 3,00 DM festgelegt, daneben wurden 2,00 DM als Schützenfestbeitrag erhoben.
Die Militärregierungen waren streng darauf bedacht, in Deutschland keine militärischen Handlungen mehr zu dulden. Schusswaffen waren in dieser Zeit für Deutsche undenkbar, darum führte man das Adlerschießen auch zunächst mit der zu 50% aus privaten Beihilfen bezahlten Armbrust durch. Systematisch und sehr schnell erblühte der Schützenverein in dieser Nachkriegszeit wieder zu „vollem Leben“ und entwickelte immer neue Aktivitäten. So wurde die Fahnengruppe wieder ins Leben gerufen, man beschloss jährlich ein Winterfest zu feiern und gründete eine Schießgruppe. Eine wertvolle Verbindung konnte zum Reit- und Fahrverein Bad Essen hergestellt werden, und so begleiteten von 1949 bis in die 1990er Reiter den Festumzug des Schützenvereins.
Schwerpunkt in der Vereinsarbeit war die Wiederinstandsetzung, Erhaltung und Erweiterung des Schießstandes auf der Friedenshöhe, sowie der Aufbau der neuen Luftgewehr-Schießsportanlage „Im Aßbruch“. Beides konnte nur durch den vorbildlichen freiwilligen Arbeitseinsatz vieler Schützen, aber auch unter erheblichen finanziellen Belastungen ausgeführt werden, was den Verein immer wieder an den Rand des Machbaren geführt hat. Nach mehreren provisorischen Schießständen konnten auf dem Boden der Tischlerei Nordsiek ein einigermaßen vernünftiger Stand für die Luftgewehrschützen errichtet werden. 1967 fand dann die Schießgruppe mit dem Luftgewehrschießstand im Keller des damaligen Feuerwehrhauses ein neues Zuhause. Am 29. Oktober 1997 konnte der Verein offiziell die neuerrichtete Luftgewehrschießsportanlage „Im Aßbruch“ übernehmen. Schnell entwickelten sich die Räumlichkeiten zum Mittelpunkt des Vereinslebens. 2007 verweigerten die neuen Eigentümer die weitere Nutzung des Schießstandes „Heinrichshöhe“. Trotz mehrerer Gespräche und schließlich juristischer Verfahren durch die Instanzen, verlor der Verein ein Stück Heimat, an dem viele großartige Erinnerungen hängen.
Im Jahre 1961 begann man mit der Errichtung der Königssteine auf der „Heinrichshöhe“. Sie waren dort der Rahmen für die besondere Atmosphäre, die diese Anlage so einzigartig machte. Die Steine wurden später an die Luftgewehr-Schießsportanlage „umgesiedelt“. Im selben Jahr konnte die Königskutsche angeschafft werden. Der sogenannte Landauer wurde von einigen Vereinsmitgliedern gestiftet und fährt auch heute noch im Umzug mit. Eine verhältnismäßig kurze Episode in der Geschichte des Schützenvereins stellt der 1963 auf Initiative des damaligen Königs gegründete Fanfarenzug dar. Dieser Musikzug präsentierte sich mit wechselndem Erfolg und wurde 1981 in die Selbständigkeit entlassen.
Ein denkwürdiges Ereignis war die Weihe einer neuen Vereinsfahne im Jahre 1975. Die Anschaffung, wiederum zum großen Teil aus Spenden ermöglicht, war erforderlich geworden, um die traditionsreiche alte Fahne aus dem Jahre 1861 vor weiterem witterungsbedingtem Zerfall zu bewahren und damit zu erhalten. Im Laufe der Jahre war man immer wieder bemüht, aber auch durch zeitbedingte Einflüsse gezwungen, hinsichtlich des Schützenfestes neue Konzepte zu entwickeln. So wurde z.B. zeitweise auf eine Blaskapelle verzichtet, was sich aber letztlich als falsch erwies. Aus dem einstiegen Königsbier entwickelte sich über die Jahre hinweg das Grünkohlessen, das seit einigen Jahren zusammen mit dem Winterfest gefeiert wird.
Nach 175 Jahren Vereinsgeschichte kann man heute eine vorläufige Bilanz ziehen: Trotz Höhen und Tiefen, trotz mancher Schwierigkeiten, wie sie in jedem Vereinsleben gelegentlich auftreten, prägte der Verein über Jahre hinweg das Leben vieler Bad Essener und ist mehr als nur Freizeitgestaltung. Eine solche Entwicklung war und ist jedoch nur möglich durch große Opfer, durch viel Idealismus, Arbeits- und Einsatzbereitschaft der Mitglieder, gerade in einer Zeit, wo Vereinsarbeit, Schießsport und Tradition nicht mehr den Stellenwert in unserer Gesellschaft finden. Mögen dem Schützenverein Bad Essen auch in Zukunft solche Idealisten beschieden sein, die mit Ihrer Kraft Neues schaffen und alte Traditionen pflegen, zum Wohle der Gemeinschaft, zum Wohle des Schützenvereins Bad Essen von 1840 e.V.
Horrido!!!
Gründungspräsident: Bankier Voß
(nach mündlicher Überlieferung)
1879 bis 1885 Karl Stiegemeyer
1885 bis 1889 C. Finke
1889 bis 1896 Aug. Wilcke
1896 bis 1904 H. Gerwin
1904 bis 1905 Franz Schlüter
1905 bis 1906 Friedrich Kerkhoff
1906 bis 1931 Chr. Rögge
1932 bis 1949 Dr. Otto Dunkhase
1949 bis 1962 Wilhelm Glüsenkamp
1962 bis 1973 Rudolf Siefker
1973 bis 1986 Günter Schumacher
1986 bis 2001 Erwin Walkenhorst
seit 2001 Uwe Walkenhorst
Schon seit dem Bestehen des Bad Essener Schützenvereins, also seit 150 Jahren, wurde außer dem geschäftsführenden Vorstand auch ein militärischer Vorstand gewählt. Er setzte sich damals zusammen aus dem Chef, dem Kommandeur, zwei Adjutanten, zwei Leutnants, dem Fähnrich und zwei Begleitern. Und wenn aus dem Anlass des 150jährigen Jubiläum in den alten Protokollbüchern und Urkunden geblättert wird, dann erfährt man, dass bereits 1885 militärische Übungen unter der Leitung des Chefs des Schützenkorps abgehalten wurden, wobei es für jedes Mitglied Pflicht war, an diesen Übungen teilzunehmen. Im April 1910 schließlich wurde neben dem genannten militärischen Vorstand auch eine so genannte „Fahnensektion" aufgestellt, die sich aus 8 Mann zusammensetzte. Heute ist der Oberst der Chef der Fahnengruppe, wie sie sich heute nennt, bzw. Verbindungsmann zum geschäftsführenden Vorstand. Ihm zur Seite stehen der Hauptmann und der Fahnenleutnant.
Die Organisation des Korps hat die „Mutter der Kompanie", der Spieß, bzw. Hauptfeldwebel, wie er offiziell genannt wird, in der Hand. Er hat Sorge zu tragen für die Organisation und das leibliche Wohl der Truppe. Die Fahnengruppe besteht weiter aus den Offizieren, dem Fahnenrott, den Trägern von Adler und Armbrust, sowie 9 - 12 Gewehrträgern. Mit den „Exerzierdiensten" wird etwa 8 Wochen vor dem Schützenfest begonnen. Hier wird hart geübt, aber auch die Geselligkeit kommt nicht zu kurz. Das Fehlen bei diesen Übungsabenden wird auch heute noch bestraft. Es ist üblich, dass sich der König an einem Dienstabend von dem guten „Griffekloppen" überzeugt. Für gute Arbeit erhält die Truppe dann ein „flüssiges Sold". Die Übungsabenden finden für gewöhnlich an Wochenenden statt, waren dann in Nachbarvereinen schon Schützenfeste, organisierte der Spieß kurzerhand einen Besuch. Mit Taxen fuhr man in die Nachbarortschaft, nach geselliger Feier bis in die Morgenstunden trat man den Heimweg nicht selten zu Fuß an. Aber es besteht nicht nur aus Vergnügen, die Mitgliedschaft in der Fahnengruppe, sondern die Männer werden des öfteren auch zum Arbeitseinsatz, z. B. bei der Renovierung des Schießstandes eingesetzt. Und wer nach den eigentlichen Aufgaben der Fahnengruppe fragt, der erhält die Antwort, dass sie als Hauptaufgabe, damals wie heute, die Ehrenwache beim Königsfrühstück übernimmt. Zu diesem Zwecke wurde 1933 ein Schilderhaus angeschafft, das, nebenbei bemerkt, im Zweiten Weltkrieg zur Brückenwache nach Lecker ausgeliehen wurde. Zu der Zeit besteht der militärische Vorstand aus:
Oberst Heinrich Weimann
Hauptmann Dieter Szameit
Fahnenleutnant Joachim Matthey
Fahnenträger Arthur Siefker
Fahnenbegleiter Horst Richter
Fahnenbegleiter Hans-Hermann Rohling
Wie eh und jäh wird in der Fahnengruppe die Tradition gepflegt.
1861 Adolf Heinicke 1862 Friedrich Ashorn 1863 Heinrich Pelzer 1865 Herman Pfannenschmidt 1867 August Rahe 1869 Wilhelm Witte 1872 Ernst Hermeyer 1874 Heinrich Hugo 1877 Wilhelm Feuerhake 1880 Gerhard Buck 1883 Julius Höger 1884 Heinrich Rögge 1886 Julius Höger (zum 2. Mal) 1889 Wilhelm Pelzer 1892 Heinrich Lührmann 1894 Friedrich Runge 1897 Richard Dittmar 1898 August Höger 1900 Arnold Selige 1902 Georg Titgemeyer 1904 Heinrich Evers 1905 Julius Wallus 1906 Heinrich Kahmeyer 1907 Wilhelm Kaase 1908 Carl Buck 1909 Fritz Henniger 1910 Heinrich Evers (zum 2. Mal) 1911 Ernst August Henschen 1912 Johann Kemper 1913 Heinrich Rahe 1914 August Gremmel 1920 Hermann Schumacher 1921 Wilhelm Kaase (zum 2. Mal) 1924 Paul Völker 1925 Wilhelm Schlüter 1926 Josef Rose 1927 Hugo Golinski 1928 Heinrich Siefker 1929 Heinrich Glackemeyer 1930 Christian Rögge | 1931 Hermann Mailänder | 1980 Bernd Gersdorf | 2022 Jan Walkenhorst | |
1932 Alfred Lindau 1933 Helmuth Knieriem 1934 Hermann Düffelmeyer 1935 Hans Rose 1936 Erich Lindau 1937 Helmut Steuwer 1938 Erwin Claushallmann 1939 Erich Warnsmann 1949 Helmut Albers 1950 Dieter Frickenhelm 1951 Hartmut Krieg 1952 Wilfried Bührmann 1953 Uwe Klausemeyer 1954 Udo Werth 1969 Fritz Titgemeyer 1970 Achim Blessing 1955 Johann Quade 1956 Heinrich Evers 1957 Elmo Bockbreder 1958 Günter Meckfessel 1959 Wilhelm Siefker 1960 Jürgen Jasper 1961 Rolf Leimbrok 1962 Fritz Düffelmeyer 1963 Klaus Kormeyer 1964 Rudolf Nordsiek 1965 Wolfgang Niebusch | 1966 Ulrich Weißenborn 1967 Gerd Höfener 1968 Wilhelm Böse 1971 Jörg Buchwald 1972 Hartmut Hamker 1973 Reiner Jung 1974 Uwe Walkenhorst 1975 Hans-Hartwich Cadenbach 1976 Andreas Aubke 1977 Klaus Schwenzfeger 1978 Achim Nordsieck 1979 Holger Krieg 1980 Heiner Busse 1981 Jochen Busse 1982 Hartwig Bührmann 1983 Christian Huge 1984 Mario Büscher 1987 Klaus Kormeyer 1985 Jens Quade 1986 Reiner Ludwig 1988 Axel Peters 1989 Lars Schwenzfeger 1990 Matthias Besenthal 1991 Philipp Wierspecker 1992 Frank Peters 1993 Benjamin Lilier 1994 Christoph Huge | 1995 Julian Groth 1996 Philipp Blessing 1997 Marc Walkenhorst 1998 Benjamin Uthoff 1999 Nadine Jung 2000 Florian Henrichs 2001 Nicole Bowenkamp 2002 Damijan Werthulla 2003 Michael Müller 2004 Jan Walkenhorst 2005 Timo Walkenhorst 2006 Denise Ivemeyer 2007 Jana Friedrichs 2008 Moritz Wierspecker 2009 Dana Müller 2010 Marcel Lautenschläger 2011 Sarah Lautenschläger 2012 Kim Sophie Ivemeyer 2013 Laura Friedrichs 2014 Tim Reddehase 2015 Vincent Busse 2016 Jannes Quade 2017 Janina Enthoff 2018 Jonas Enthoff 2019 - 2021 Lea Schulte 2022 Leo Hausfeld |
Bereits 1949 entschlossen sich die Bad Essener Schützen bekanntlich, ein Schützenfest nach altem Brauchtum zu feiern und damit die Schützentradition in unserem Kurort nach 10-jährigem Stillstand, bedingt durch den 2. Weltkrieg, wieder aufleben zu lassen. Wenn auch dieses Vorhaben von der damaligen Militärregierung toleriert, ja unterstützt wurde, so ergab sich dennoch ein großes Problem das Adlerschießen. Bei aller Toleranz, Schusswaffen konnten und durften nicht zugelassen werden. Wie also sollte man dem ehrwürdigen Königsadler zu Leibe rücken? Man entschied sich für die Armbrust, einer traditionellen Waffe, die nicht verboten war. Durch Spenden, und das ist beachtenswert, lag doch die Währungsreform mit all ihren Konsequenzen noch nicht einmal 1 Jahr zurück, konnte eine Armbrust angeschafft und das Adlerschießen, ein wesentlicher Bestandteil des Bad Essener Schützenfestes, gesichert werden. Diese damals angeschaffte Armbrust wird noch heute als Zeichen der Tradition und des Brauchtums, als Erinnerung aber auch an die, wenn auch mühevollen, so aber doch erfolgreichen Aktivitäten zur Wiederbelebung unseres Schützenwesens nach dem 2. Weltkrieg, dem jährlichen Bad Essener Schützenfestumzug voran getragen.
Die Errichtung der Königssteine droben am Schießstand, inmitten des Waldes in der Nähe des Wacholdersteines, verdient auch im Rahmen dieser Festzeitschrift gewürdigt zu werden. Die Königssteine des Bad Essener Schützenvereins sind mehr als nur symbolhaftes Zeugnis, sie sind Beweis der Gemeinsamkeit. 1861 steht der erste Name, es ist Adolf Neinecke, hinter der Jahreszahl 1961 ist der Name Heinrich Schumacher eingehauen.
Er ist der Spiritusrector dieser Idee. Und wer erinnert sich nicht in dieser Stunde an den 24. Juni 1962, als in einer Feierstunde die Königssteine in die Obhut des Vereins genommen wurden. Zu diesem großen Anlass fand der damalige Präsident Rudolf Siefker, an die stolze Geschichte des Vereins erinnernd, anerkennende Worte:
„Namen, die gestern noch Vergangenheit waren, sind in dieser Stunde Gegenwart. Ist das nicht wie ein Symbol für die Liebe zu unserem Verein, der in der Tat eine stolze Geschichte zu verzeichnen hat? Seien wir dieser Geschichte würdig und erkennen wir, dass in der Tat Steine reden können!"
Wie war es dazu gekommen, oberhalb des Schießstandes Königssteine zu errichten? Nun die Idee dazu hatte Schützenbruder Heinrich Schumacher - er war in diesem Jahr auch Majestät -, einer der Tatkräftigsten, wenn es galt, für diesen Schützenverein da zu sein. Sei in diesem Zusammenhang vermerkt, dass Heinrich Schumacher auch als der "steinerne Heini" in die reiche Chronik des Bad Essener Schützenvereins eingegangen ist. Als Würdigung für die Idee. Diese Idee aber musste Wirklichkeit werden. In die Steine aus dem Osnabrücker und dem Wittlager Land, die mit viel Fleiß und noch mehr Mühe auf ihren Platz gebracht wurden, wollen die Namen der bis damals, also 1962, 63 Könige der Bad Essener Schützen gehauen werden. Und nun war es der Schützenbruder Hans Heiden, Steinmetzmeister von Beruf, der die Namen einschlug, heute führt Waldemar Jung diese Tradition fort. Vom ersten Namen 1861 bis zum vorerst letzten 1989 spannt sich ein weiter Bogen vom Gestern zum Heute, es ist der Bogen der Tradition, die verpflichtet. Diese steinernen Zeugen legen Zeugnis davon ab, - dass nur in der Gemeinschaft die Stärke liegt - dass auch ein Schützenkönig - dass auch ein Präsident - dass alle, die zur Verantwortung berufen sind, eines bleiben:
Bad Essener Schützen.
Wenn hier zwei Namen genannt wurden, Heinrich Schumacher und Hans Heiden, dann darum, weil sie sich um die Verwirklichung der Königssteine besonders verdient gemacht haben. Aber erwähnt werden müssen auch alle anderen ungenannten Helfer, denn die Bad Essener Königssteine sind ein Zeichen der Gemeinsamkeit. Und wenn vielleicht nach weiteren 50 Jahren Bad Essener Schützen hier stehen, wenn diese heute sechs Steine um weitere vermehrt sind, dann soll man von uns sagen können: Sie waren deutsche ehrliche, sie waren echte
Bad Essener Schützen.